Mind. 100 Minuten bis max. 130 Minuten - Mittagspause an Berner Tagesschulen

Liegt es daran, dass die Berner nun eben doch langsamer sind? Oder ist es einfach so, dass man in Bern die Freiwilligkeit ernst nimmt und also der Mittagspause eine Länge gibt, die kindgerecht ist und für alle Betreuungsmodelle passt? Ganz eindeutig letzteres.

Wer die "Bestimmungen zur KG- und Schulzeit vom 14.09.2016" durchliest, stellt sogar fest, dass für Kindergärtner und Schüler der ersten und zweiten Klasse die Mittagspause nicht nur mindestens 100 Minuten lang sein MUSS sondern sogar maximal 130 Minuten lang sein DARF. Macht ja auch Sinn. Sind ja noch Kinder. 5 bis 8 Jahre alt. Die müssen vor dem Heimweg noch etwas besprechen. Oder etwas spielen. Oder sie brauchen einfach länger, bis sie sich angezogen haben - gerade im Winter. 

Offenbar behandelt man in Bern Nutzer und Nicht-Nutzer der Tagesschule gleich. Man hat es geschafft, eine faire Lösung zu finden, die für alle passt. In Bern hat man offenbar auch den Blick für die Bedürfnisse von Kindergärtnern und Schulanfängern nicht verloren, die über Mittag nach Hause gehen. 

Nicht wie aktuell in den Stadtzürcher Pilotprojekten der Tagesschule, wo man die Mittagspause von 110 auf 80 Minuten herunterkürzt. Das sind 27% weniger Mittagspause. Das ist fast ein Drittel weniger Mittagspause.

Und fragt man in Zürich nach dem Grund für die immense Kürzung, bekommt man z.B. von der Schule Ilgen die Antwort: "Da die Schülerinnen und Schüler über Mittag in der Schule bleiben, haben sie keinen Schulweg mehr und somit in den 80 Minuten genügend Zeit für die Verpflegung, die Freizeitangebote und die Erholung." 

Und was ist mit den Schülern, die über Mittag nach Hause gehen? An diese denkt offenbar niemand.

Die Antwort der Schulleitung Ilgen verrät also alles darüber, wie man Freiwilligkeit und Gleichwertigkeit sieht. Nämlich gar nicht. Da wird nur für die Nutzer geplant und umgesetzt. Und nicht für die Nicht-Nutzer.

Da wir deshalb nicht nach Bern umziehen, sondern im schönen Zürich bleiben wollen, engagieren wir uns für eine Mittagspause, die für alle passt. 

-> Unterstützen Sie Pro Mittagspause und wählen Sie Stéphanie von Walterskirchen bei den nächsten Stadtzürcher Gemeinderatswahlen am 13. Februar 2022 in den Gemeinderat! 
Mehr dazu folgt.